Speisen in königlicher Tradition
Ein köstliches Stück Italien mitten in Aplerbeck
Wenn der Capo, Nino Perrone, persönlich am Pizzaofen steht, dann ist in der blitzsauberen Küche immer auch etwas Königliches wahrzunehmen: Perrone steht nämlich in der Tradition des legendären Pizzaiolo Peppino Brandi. „Die Ur-Pizza, ein mit Olivenöl getränkter und mit Tomatenscheiben bestreuter, tellergroßer Fladen, gewürzt mit Oregano oder Basilikum, war 1889 eine neue kulinarische Kreation“, erläutert Perrone, „im königlichen Palast von Capodimonte durfte der Pizzabäcker sie König Umberto I. und seiner Frau Margherita von Savoyen servieren. Die beiden waren begeistert. Sein Rezept ist auch für mich die Basis, auf der ich seit mehr als 34 Jahren meine Pizzen variiere.“ Traditionell in den Farben Italiens, mit grünem Basilikum, weißem Mozzarella und roten Tomaten ist die Pizza Margherita bis heute. Und manchmal sind es ja genau diese vergleichsweise einfachen Zutaten, die das perfekte Essen ausmachen. Natürlich gibt es auf der breit gefächerten Speisekarte der Trattoria da Nino aber noch viel Ausgefalleneres. Seit Nino Perrone in Dortmund seine erste „Pizzeria Nino“ eröffnete, und dann 2007 die Trattoria Da Nino in Aplerbeck, sind er und die Dortmunder auch geschmacklich zusammengewachsen. Welche Arten von Pizzen man auf seiner Karte findet, ist auch durch die Vorlieben seiner Gäste geprägt. So lockt die „Paesana“ mit Tomaten, Schinken, Thunfisch, Champignons, Spargel, Ei, Artischocken und Käse – die „Zingara“ kommt mit Tomaten, Schinken, Broccoli, Aubergine, Knoblauch und Käse auf den Teller. Zu Zeiten des Corona-Lockdowns mussten die Aplerbecker (die Trattoria liefert in einem Umkreis von 8 km nach Hause) nicht auf ihre Lieblings-Pizza oder –Pasta verzichten.
Frisch aus dem Pizza-Ofen vor die eigene Haustür
Blättert man auf der Facebook-Seite des Lokals ein paar Wochen zurück, kommt man zu einem Eintrag, wie ihn damals viele Gastwirte posteten, die um ihre Existenz kämpfen wollten, anstatt vor dem Ausnahmezustand zu kapitulieren: „Wir sind weiterhin für euch da!“ Abholung und Lieferung war bei Nino Perrone jeden Tag möglich. Die Kommentare unter diesem fast 300 Mal mit „gefällt mir“ markierten Beitrag sagen wohl mehr über sein Essen als alle im Zweifel nicht ganz korrekten Google-Bewertungen… „Es war wie immer sehr lecker! Danke Nino“ oder „Ihr seid Spitze“ und „(…)ohne Nino wäre es fatal“ heißt es da. Speziell an die Aufforderung „Supi Nino – weiter so – bis die Tage“ hat sich das Team um Nino Perrone gehalten. Langsam fahren ja die Beschränkungen wegen Corona wieder herunter, unter Einhaltung der vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen ist ein Besuch bei der Trattoria im Edelstahlweg 1 wieder möglich. Von 11 bis 22 Uhr täglich hat die Küche geöffnet, geliefert wird in der Zeit von 15 bis 21 Uhr. Liebhaber der traditionellen Pasta kommen auf ihre Kosten, es gibt köstliche Gnocchi, ganz hervorragende Fisch- und Fleischgerichte, Salate, typisch italienische Vorspeisen und natürlich besondere Gerichte für die kleinen Gäste. Gerade jetzt, wo viele von uns Urlaub zuhause machen, haben wir doch ein wenig Königlichkeit verdient, oder? Italien ist gar nicht weit weg. In puncto Atmosphäre und Kulinarik finden wir es täglich in Dortmund-Aplerbeck. ■
Text: Daniela Prüter
Fotos: Daniela Prüter, Da Nino