„SchwarzGold“ steht für viel mehr als gutes Essen:
Auf der ehemaligen Kokerei Hansa feiern wir ein Stück unserer eigenen Geschichte
Unter den Industriekultur-Denkmälern, die in unserer Stadt eindrucksvoll den Strukturwandel bezeugen, gibt es ein neues Highlight. Gastronom Sascha Nies schwärmt selbst – und das steht ihm auch zu, nach vier Jahren harter Arbeit daran und vielen herausfordernden Momenten in dieser Zeit – von dem kürzlich eröffneten Event-Areal. „Das ist die coolste Location, die wir in Dortmund haben! Mit Abstand! Wir haben in diesen Tagen Gäste von überall her. Erst kürzlich war der Eigentümer vom bekannten Strandhotel Georgshöhe in Norderney bei uns. Er war begeistert, so etwas gäbe es noch nicht einmal in den großen Metropolen. Und unser Areal funktioniert Tag und Nacht.“ Insgesamt ist das Gebiet ganze 25 Hektar groß und alles wird von ihm betrieben. Schon vorher war Sascha Nies in Dortmund für gutes Essen bekannt. Nach 27 Jahren hat er sein „dinner&co Dortmund: Catering für alle Sinne“ nun komplett mit Produktion, Verwaltung, Gastro und Eventflächen auf das Gelände an der Emscherallee verlegt. Und als dieses beeindruckende Projekt noch ganz am Anfang war, sich nur in seinem Kopf befand, ahnte er wohl schon, dass er damit etwas Bedeutsames entstehen lassen könnte. „Der bekannte Filmemacher Adolf Winkelmann ist ein lieber Freund von mir. Ich habe ihn dann vor vier Jahren gefragt, ob er mich filmisch über die Zeit des Umbaus begleiten kann. Er fand die Idee sofort toll. Und wenn ich heute den Kurzfilm sehe, wie ich da zwischen diesen Relikten vergangener Zeiten stehe und von meiner Vision spreche, bekomme ich Gänsehaut. Denn nun ist alles Eins-zu-eins Wirklichkeit geworden.“ Und dieses „Alles“, das ist ganz schön viel:


Beeindruckende Eventflächen und lauter Verbindungen zu „früher im Pott“
Da ist zum Einen das ehemalige Salzlager, in dem bis zu 1200 Personen feiern können. „Wir haben überall sehr sensibel restauriert und einen Neubau angeschlossen, damit wir die Infrastruktur nicht in der Halle unterbringen mussten, sondern diese weitgehend so belassen konnten“, erläutert Nies, „im östlichen Bereich sieht man aus der Lounge das Panorama der Kokerei. In der Kompressorenhalle bringen wir bis zu 200 Menschen unter, im Butterraum ebenfalls, und die ehemalige Waschkaue fasst noch mal 100 Personen.“ Speziell der Butterraum wirkt mit seinen hohen Bäumen und großen Fensterflächen besonders hell und luftig. Heimatkundler wissen natürlich, wodurch er diesen Namen trägt. Früher bekamen die körperlich hart arbeitenden Männer ja Butter auf ihre Stullen, während die Frauen und Kinder Margarine aßen. „Dieser Raum, in dem die Männer ‚buttern gegangen‘ sind, war sozusagen ein Vorläufer der heutigen Kantinen“, so Nies, „überhaupt lassen diese Hallen den eigentlichen Geist des Ruhrgebiets, die Essenz dessen, was für uns typisch ist, wieder aufleben. Dass hier so viele offene und hilfsbereite Menschen leben, kommt ja auch daher, dass man sich unter Tage aufeinander verlassen muss. Da spielte keine Nationalität oder keine persönliche Animosität eine Rolle. Man legte das Leben in die Hände des anderen. Auf Maloche musste man Vertrauen haben.“


Bodenständige Kulinarik interpretiert vom „Sterne-Koch“
Pierre Beckerling, der schon zwei Mal mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde, ist Küchenchef im Restaurant, Roland Kulik verantwortet die Bar in der ehemaligen Gastiefkühlanlage der Kokerei. Die Küche bietet internationale Vielfalt – und übrigens muss man nicht zwingend ein fünf-, beziehungsweise inoffiziell sogar zehn-gängiges Menü verzehren, auch einzelne ausgesuchte Gänge werden serviert. Und natürlich findet man die klassische Küche von hier. Im ButterRaum speist man Arme Ritter beispielsweise, süß oder herzhaft und das legendäre Pfefferpotthast-Pastrami-Sandwich sowie täglich wechselnde selbstgemachte Kuchen. Doch wie gesagt: Das neue Highlight unserer Stadt ist 24 Hektar groß. Dementsprechend gäbe es noch viel mehr darüber zu berichten. Wir empfehlen einen Klick auf die Webseite und möchten Ihnen den Film von Adolf Winkelmann ans Herz legen.


Hier geht’s direkt zum Film von Adolf Winkelmann, „Unsere Reise zur Kokerei Hansa
Schwarz Gold
Emscherallee 11
44369 Dortmund
Text: Daniela Prüter, Bilder: Stefan Schütze/ SchwarzGold