Meine Ex und die City
Es war einmal in Dortmund, wo ein Journalist –selbst eher erfolglos in Liebesangelegenheiten– den Entschluss fasste, dem ewigen Scheitern seiner Beziehungen genauer auf den Grund zu gehen. Thore, der als Freelancer für ein regionales Hochglanz-Magazin schrieb, wollte dies –wie einst Carrie Bradshaw– in Form einer Kolumne tun. Er war jenseits der fünfzig, knapp 1 Meter neunzig groß, hatte grau meliertes Haar, das auch schon schwarze Tage erlebt hatte, und war, wie es Guido, der schwule Freund seiner Ex, zu sagen pflegte, eine attraktive Hete mit Macho-Allüren.
Seinen Vornamen verdankte Thore dem altnordischen Gott des Donners, wobei seine Eltern dabei weniger das Göttliche als vielmehr die Tatsache im Sinn gehabt hatten, dass es ein Donnerstag war, an dem er das Licht dieser Welt erblickte. Was die Wirkung auf Frauen betraf, so hatte es Gott mit Thore dennoch recht gut gemeint. Umso frustrierender war es für ihn –also für Thore– noch immer in keiner Beziehung angekommen zu sein. War dauerhafte Zweisamkeit überhaupt möglich? Oder war sie doch nur eine Erfindung von Rosamunde Pilcher und Liz Gilbert? Dass sich Zweitgenannte, die Bestsellerautorin von >Eat, Pray, Love<, unlängst von der Liebe ihres Lebens getrennt hatte, befeuerte nur Thores Befürchtung, dass große Gefühle schlussendlich wohl doch stets dem Kampf der ….
Die komplette Kolumne ist in der Ausgabe Sommer 2/2019 erschienen.
Text: Thomas Gehrmann