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Kleiner Eingriff – große Wirkung?

Plastische Chirurgie wieder stärker gefragt

Einen vollen Terminkalender hat Ammar Khadra, der in Dortmund-Brackel seine eigene Privatklinik für plastische und ästhetische Chirurgie betreibt, immer. In den hellen, modern und freundlich eingerichteten Räumen des neuen Fachzentrums zeigt sich ein Trend, den auch das deutsche Ärzteblatt kürzlich dokumentierte: immer mehr Menschen trauen sich, mit einer so genannten Schönheitsoperation das eigene Wohlbefinden zu steigern. In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Patient:innen solcher Eingriffe stark gestiegen. Legte sich 2010 nur jeder Sechste zwischen 16 und 65 Jahren unters Messer, so ist es inzwischen jeder Fünfte. 

„Ungefähr ein Drittel meiner Operationen betreffen die Nase“, erklärt Facharzt Ammar Khadra, „ein weiteres Drittel sind Brust-OPs und bei den übrigen, überwiegend weiblichen Patienten, geht es um das Jung-Aussehen. Es gibt heute viel mehr Mut, da etwas in die Gegebenheiten der Natur einzugreifen. Und wir haben viele Möglichkeiten. Hyaluron bietet sich an, Botox, Faltenunterspritzung mit Eigenfett oder auch ein Fadenlifting. Wichtig ist immer die ausführliche Beratung vorher. Ich frage sehr genau danach, was die Patientin an ihrem Gesicht stört und warum, um so eine individuelle Behandlung zu bieten“. Geht es z.B. nur um einzelne, besonders ausgeprägte Falten, so kann Hyaluron für etwa vier bis zwölf Monate einen tollen Effekt erzielen. Ammar Khadra: „Wenn größere Hautpartien korrigiert werden sollen, beispielsweise  im Bereich der Wangen oder um die Lippen- und Kinnregion, bietet sich eine Behandlung mit Eigenfett an. Hierbei wird das Fettgewebe je nach Ausgangssituation aus Gesäß, Rücken oder dem Bauch entnommen, nach einer Aufarbeitung injiziert man es dann durch spezielle Kanülen direkt in die zu korrigierende Zone. Dort bleiben die Fettzellen, die Anschluss an die Blutversorgung gewinnen, bei 40 bis 60 % der Patientinnen dann lebenslang erhalten.“ Ob das die richtige Methode ist, das Gesicht zu verjüngen, oder ob man mit Botox oder einem Fadenlifting vorgehen sollte, findet Khadra gemeinsam mit der Patientin heraus.

Mommy-makeover und ein schöner Bauch

Generell haben Fachärzte für plastische Chirurgie es Anfang des Jahres vermehrt mit Fettabsaugungen zu tun, weil man rechtzeitig für die Bikini-Figur vorsorgen will. Am liebsten sind Ammar Khadra die Patientinnen, die selbst schon durch Ernährungsumstellung oder Sport etwas abgenommen haben, weil dann die Operation noch effektiver ist. „Oft kommen Frauen auch, wenn sie mehrere Kinder bekommen haben, und die Haut nicht mehr so straff ist“, so Ammar Khadra, „manchmal wird die Bauchdecke dann so asymmetrisch, dass sich das auch nicht mehr mit speziellen Miedern oder Korsetten verbergen lässt. Und überschüssiges Hautgewebe nach einer Schwangerschaft kann man eben nicht mit Diät oder Sport beseitigen. Wir erzielen aber ausgesprochen ansprechende Ergebnisse, wenn wir überflüssiges Hautfettgewebe entfernen und die Bauchdecke straffen.“ Durch die Schnittführung, die Ammar Khadra dabei anwendet, ist es überhaupt kein Problem, anschließend ganz normale Bikinis zu tragen, ohne dass eine Narbe zu sehen ist. Überhaupt sieht er seine Stärken in den Operationstechniken. „Wir sind nicht nur technisch orientiert, sondern verwenden auch unsere langjährige Erfahrung mit der Handwerkskunst der ästhetischen Chirurgie“, so Khadra, „in der Klinik habe ich neben meinen zwölf Mitarbeiterinnen ab Mai noch eine Assistenzärztin, die ich selbst ausbilde. Unterstützt werde ich auch von meinem Kollegen Bernhard Bohle, welcher über ein exzellentes, langjähriges chirurgisch-orthopädisches Wissen verfügt.“ Weil seine Patientinnen sich hier so gut aufgehoben fühlen, bekommt er oft neue Klienten durch Mundpropaganda.

Bernd Bohle und Ammar Khadra; Foto: Silvio De Negri

Selfies und soziale Netzwerke beflügeln den Mut zur OP

Die Zahl der Nasenkorrekturen ist immens gestiegen in den letzten Jahren. Ammar Khadra: „Ich glaube tatsächlich, das hat etwas damit zu tun, dass wir heute viel öfter fotografiert werden, bzw. Selfies von uns machen. Eine Nase kann ein ganzes Gesicht bestimmen und dominieren. Wenn sie  nicht zur Person passt und dadurch besonders auffällig wirkt, dann kann das sehr belastend für den Betroffenen sein. „Grundsätzlich muss man aber als Chirurg immer prüfen, ob auch die inneren Strukturen der Nase korrigiert werden müssen. Und keinesfalls sollte eine ästhetische Formverbesserung der Nase zur Folge haben, dass man nicht mehr gut durch die Nase atmen kann“, so Ammar Khadra. Immer besser sind die Operationstechniken in den letzten Jahren geworden. Der Eingriff wird heute viel präziser durchgeführt, sichtbare Narben gibt es nicht. 

Nicht mehr „so groß wie möglich“, sondern natürlich! 

Brustvergrößerungen gehören bei Ammar Khadra fast zur täglichen Arbeit, doch auch hier sieht er einen Wandel. Wie vermutlich jeder Chirurg für plastische Chirurgie hat auch er in seinem Sprechzimmer mehrere Silikonkissen liegen, die sich interessierte Patientinnen schon mal näher ansehen können. „Wollten früher die Frauen gerne Brüste, die möglichst groß sind, so fragen sie jetzt eher nach einer Brust, die möglichst natürlich aussieht“, stellt Khadra fest. „Implantate kann man zwischen die Brustdrüse und den Muskel, oder aber unter den Brustmuskel platzieren. Je nachdem, wie die anatomischen Gegebenheiten sind, lege ich das vor der OP gemeinsam mit der Patientin fest. Entweder schneidet man in die natürliche Brustumschlagsfalte, in die Achselhöhle im Bereich des Warzenhofs. Wichtig für viele Frauen ist es auch, dass die Stillfähigkeit nahezu nicht beeinträchtigt wird. Das können wir mit unseren Techniken erreichen.“ Oft stimmt sich Khadra auch mit dem behandelnden Gynäkologen seiner Patientin ab, lässt im Vorfeld gegebenenfalls eine Mammographie durchführen. Seine Implantate sind absolut hochwertig, verfügen über ein Gütesiegel und sind somit garantiert langlebig und formstabil. „Gerade eine schöne Brust kann das Selbstwertgefühl einer Frau auf ein ganz neues Level heben“, sagt Ammar Khadra, „es gibt Patientinnen, die kommen hochunglücklich und weinen vor Freude, wenn sie zum ersten Mal das Operationsergebnis sehen.“  Es ist manchmal nur ein kleiner Schnitt mit dem Skalpell, eine OP von höchstens einer Stunde, die aber für das Leben der Patientin nachhaltig wegweisend ist. Ammar Khadra liebt genau diese Wirkung, die seine Chirurgenkunst bei den Menschen hat. Einen vollen Terminkalender nimmt er dafür gerne in Kauf.    

Text: Daniela Prüter
Fotos: Silvio De Negri